Zum ersten Mal hat im Puppenschiff ein "Mitautor" das Sagen: William Shakespeare. Für seinen "Sommernachtstraum" scheint die Puppenbühne prädestiniert zu sein, denn wo kann man streitende Feen, singende Elfen, biedere Handwerker und hochzeitsbereite Sagenfiguren besser auf einer Bühne zu einem Stück versammeln?

Nur der freche Kobold Puck mit seiner Zauberblume bringt es fertig, alles so zu vermischen, daß nur das Erwachen aus diesem Traum für Protagonisten und Zuschauer eine Lösung bringt und Shakespeare den Puck am Ende sagen lassen kann: "... that you have but slumber'd here / While these visions did appear" - alles war nur "a Midsummer Night's Dream".

Zettel: Ich habe einen ganz seltsamen Traum gehabt, einen Traum, das übersteigt den Geist des Menschen, zu sagen, was das für ein Traum war! Der Mensch ist nur ein Esel, wenn er sich einfallen läßt, diesen Traum zu deuten.

Ein Traum braucht keine Begründung und auch keine Deutung, denn jegliche Logik und alle Regeln lösen sich im Traum auf. Die unmöglichen Dinge verknüpfen sich und entwirren sich gleichzeitig wieder.

Hat Sigmund Freud Shakespeares "Sommernachtstraum" gekannt? Er würde vielleicht heute noch daran deuten und allenfalls Shakespeare eine sehr verwirrende Kindheit analysieren.

Nicht einfach war es, das Theaterstück auf unserer Puppenbühne zu zeigen. Freilich, wenn es um Feen, Elfen und Zauberwesen geht, sind unsere Puppen in ihrem ureigensten Element, aber schwierig war es, den Text adäquat über die Rampe zu bringen.

Schon für manche englischen Originalausdrücke braucht man ein spezielles Lexikon, und das heutige Publikum kann mit den vielen mythologischen Anspielungen, die den Shakespeare-Zeitgenossen noch geläufig waren, nichts mehr anfangen.

Die Grundlage unserer Bearbeitung war die Übersetzung von Schlegel/Tieck (1797). Sie mußte behutsam in heute verständliche Sprache umformuliert werden, einige Textpassagen wurden in Lieder verwandelt.

Mancher weiß, daß der Sommernachtstraum eine geschickte Montage von mehreren Sujets ist, die durch Shakespeares geniale Kunstgriffe nahtlos ineinander laufen. Einer dieser dramaturgischen "Klebstoffe" ist die Wunderkraft einer Zauberblume, deren Saft die Menschen alles lieben läßt, was sie beim Aufwachen erblicken. Die Verwirrungen, die hier gestiftet werden, können natürlich nur durch das Erwachen aus dem Sommernachtstraum wieder gelöst werden.

 

ÜBER DAS STÜCK

Genre: Literatur
Länge: ca. 110 min + Pause
Alter: ab 12

Vorankündigung (Main-Echo)
Rezension (Main-Echo)
Pressefoto (Main-Echo)

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DIE NÄCHSTEN SPIELTERMINE

Das Stück ist z.Zt. nicht im Programm